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Fast die hälfte aller Männer und etwa ein Drittel aller Frauen schnarchen schätzungsweise. In diesem Beitrag erfährst Du wieso wir schnarchen und was Du konkret dagegen tun kannst. Neben den, ich sage mal, „herkömmlichen Methoden“ haben wir noch einen extra Tipp für dich. Dieser Tipp steht auf keiner der der ersten Seiten auf Google, kann dir aber möglicherweise einfacher und nachhaltiger helfen, als alle anderen Lösungen. 

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Elias Keiten

Schlaf- und Liegeberater, Textillaborant, Kaufmann für Büromanagement

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schnarchen?

Beim Schlafen entspannt sich der Gaumen- und Rachenbereich. Das führt dazu, dass sich die Atemwege verengen. Wenn die Atemluft durch diese verengten Bereiche strömt, kann das weiche Gewebe im Rachen und Gaumen anfangen zu vibrieren. So entsteht das charakteristische Schnarchgeräusch.

Was ist Schlafapnoe?

Unter Schlafapnoe leidet ein Mensch, wenn er unter Atemaussetzern leidet, die länger als 10 Sekunden anhalten. Es wird zwischen zwei verschiedenen Arten von Schlafapnoe unterschieden. Zum einen der obstruktiven Schlafapnoe (OSA): hierbei werden die Atemwege teilweise oder vollständig blockiert sind, was zu Schnarchen, Atempausen und einer gestörten Schlafqualität führt. Und zum anderen der zentralen Schlafapnoe (CSA): Diese Form tritt auf, wenn das Gehirn keine ausreichenden Signale zur Steuerung der Atemmuskulatur sendet. Im Gegensatz zur obstruktiven Schlafapnoe liegt hier keine Blockade der Atemwege vor.

Negative Folgen durch Schnarchen

negative folgen beim schnarchen
Schnarchen kann viele negative Folgen haben
  • Schlafstörungen:
    • Unruhiger Schlaf aufgrund des Schnarchens.
    • Unterbrechungen des Schlafs können zu Müdigkeit am Tag führen.
  • Beziehung und Lebensqualität:
    • Störung des Partners durch lautes Schnarchen.
    • Mögliche Beziehungsschwierigkeiten aufgrund von Schlafstörungen.
  • Mögliche Schlafapnoe:
    • Starkes Schnarchen kann ein Anzeichen für Schlafapnoe sein.
    • Risiko von Atemaussetzern während des Schlafs.
  • Gesundheitsrisiken:
    • Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck.
    • Herzprobleme und erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
    • Erhöhtes Risiko für Schlaganfall aufgrund von Atemwegsproblemen während des Schlafs.
  • Psychische Auswirkungen:
    • Mögliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit wie Stress, Angstzustände oder Depressionen aufgrund von schlechtem Schlaf.
  • Tagesmüdigkeit und Unfallrisiko:
    • Tagesmüdigkeit aufgrund von schlechtem Schlaf.
    • Erhöhtes Risiko von Unfällen durch Müdigkeit am Tag, insbesondere beim Autofahren oder bei der Arbeit.

Schnarchen bei Kindern

Dass auch Kinder hin und wieder schnarchen können, ist wohl kein Geheimnis. Dazu kommt es jedoch auch aus anderen Gründen als im Erwachsenenalter. Bei Kindern können vergrößerte Mandeln oder Polypen zum Schnarchen führen. Risikofaktoren bei Kindern ist ebenfalls Übergewicht und Passivrauchen.

Informationen zum Thema schnarchen bei Kindern gesammtelt

Ist schnarchen bei Kindern gefährlich?

Meistens ist das Schnarchen bei Kindern völlig harmlos. Als Eltern solltet ihr jedoch darauf achten, ob euer Kind regelmäßig schnarcht, oder ob es nur gelegentlich auftritt.

Tritt es häufiger auf, kann es negative Folgen für das Kind haben:

  • Geminderte Schlafqualität
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Probleme mit der Konzentration
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Gesteigertes Risiko für obstruktive Schlafapnoe in späteren Jahren
  • Wachstumsstörungen von Mundhöhle und Naseneingängen

Schnarchen oder doch Schlafapnoe? Wie wird eine Diagnose erstellt?

Um zu wissen, wo du stehst, ist eine genaue Diagnose notwendig. Wie findest du also heraus, ob Du tatsächlich unter einer Schlafapnoe leidest?

Schlafprobleme identifizieren: Warum eine genaue Symptomdokumentation wichtig ist

Zuerst einmal solltest Du feststellen, dass ein Problem vorliegt. Das hast Du vermutlich bereits getan, denn sonst würdest Du vermutlich diesen Artikel nicht lesen. Wichtig dabei kann eine genaue Dokumentation deiner Symptome sein. Diese kann im Gespräch mit deinem HNO oder Hausarzt helfen, schon einmal einen besseren Überblick über Deinen Schlaf zu bekommen.

Schnarchen und Schlafapnoe: Diese Fragen stellt Dein Arzt

Nachdem du die Eigenanamnese vorgestellt hast, gibt es in der Regel einige Fragen, die Dir Dein HNO stellen kann. Hierbei kann es von Vorteil sein, seinen Partner mit zum Arzttermin zu bringen. Der Arzt stellt Dir dann Fragen zu deinem Schlafverhalten, Vorerkrankungen, Alkoholkonsum und Medikamenten, die Du einnimmst.

Medizinische Untersuchungen bei Verdacht auf Schlafapnoe

Anschließend kann eine medizinische Untersuchung von Kopf- und Halsbereichen, insbesondere von Mund, Nase und Rachen. Ärzte prüfen, ob es Probleme mit der Nasenatmung gibt oder irgendwelche Auffälligkeiten im Rachen, die das Atmen beeinträchtigen könnten. Manchmal schauen sie auch, ob der Biss, also wie die Zähne aufeinandertreffen, richtig ist. Für spezifischere Diagnosen verwenden sie verschiedene Methoden, zum Beispiel spezielle Kameras, um den Kehlkopf und die Luftröhre zu untersuchen. Bildgebungstechniken wie CT oder MRT können ebenfalls eingesetzt werden, um die Nasennebenhöhlen zu betrachten.

Das passiert im Schlaflabor

Der „Klassiker“ bei der Untersuchung von Schlafapnoe ist das sogenannte Schlaflabor. Hier bleibst du 2-3 Nächte und dabei wirst du an allerlei Körperstellen verkabelt, damit alle relevanten biologischen Parameter aufgenommen werden können. Zu diesen zählen:

1. Elektroenzephalogramm (EEG): Misst die Hirnaktivität während des Schlafs. Es hilft dabei, Schlafphasen zu identifizieren und Anzeichen von abnormalem Schlafverhalten oder Arousals zu erkennen, die mit Schlafapnoe in Verbindung stehen könnten.

2. Langzeit-EKG: Überwacht die Herzaktivität während des Schlafs, um mögliche Herzrhythmusstörungen im Zusammenhang mit Schlafapnoe zu erkennen.

3. Elektromyogramm (EMG): Misst die Muskelaktivität, einschließlich der Muskeln im Rachenbereich. Dies kann helfen, den Grad der Muskelentspannung während des Schlafs zu bewerten, was bei Schnarchen und Schlafapnoe relevant ist.

4. Elektrookulogramm (EOG): Verfolgt die Bewegungen der Augen während des Schlafs und kann dabei helfen, REM-Schlafphasen zu identifizieren sowie mögliche Schlafstörungen zu erkennen.

5. Pulsoxymetrie: Überwacht die Sauerstoffsättigung im Blut während des Schlafs, um Anzeichen von Sauerstoffabfall zu erkennen, der häufig bei Schlafapnoe auftritt.

6. Atemflussmessung nasal und oral: Misst die Atembewegungen und -muster durch die Nase und den Mund, um Atempausen oder unregelmäßige Atemmuster zu identifizieren, die mit Schlafapnoe und Schnarchen verbunden sein können.

7. Atemexkursionen von Thorax und Abdomen: Überwacht die Bewegungen des Brustkorbs und des Bauchraums während des Atems, um Atempausen oder unregelmäßige Atemmuster festzustellen, die für Schlafapnoe charakteristisch sind.

Gegenmaßnahmen

Jetzt erfährst Du, was Du konkret gegen das Schnarchen unternehmen kannst. Ich führe Dir alle mir bekannten mittel und Wege auf, Schnarchen zu reduzieren und endlich wieder mehr Ruhe in deine Nächte zu bringen. Beachte dabei bitte, dass zwar jedes Mittel helfen kann, der Erfolg jedoch nicht garantiert ist. Eine persönliche Beratung bei einem Arzt, ersetzt die folgende Auflistung nicht.

Prävention

Damit es gar nicht erst zu Schnarchen und Schlafapnoe kommt, gibt es einige Maßnahmen, die du präventiv ergreifen kannst:

Alkoholkonsum reduzieren

Wer abends Alkohol trinkt, hat ein höheres Risiko in der Nacht zu schnarchen. Zum einen fördert Alkohol die Muskelentspannung und kann so dazu beitragen, dass es zu Vibrationen entlang der Atemwege kommt. Zum andren kann es bei Alkoholkonsum dazu kommen, dass die Schleimhäute in Rachen- und Nasenbereich anschwellen, was die Atemwege verengt und so ebenfalls das Schnarchen fördert.

Rauchen reduzieren

Rauchen führt dazu, dass die Atemwege gereizt werden. Dadurch schwellen die Atemwege an und die Schleimproduktion wird erhöht. Das kann die Atmung stark beeinträchtigen und Schnarchen, sowie Schlafapnoe fördern. Auf Dauer kann es bei Rauchern ebenfalls zu einer chronischen Entzündung der Bronchien kommen, weshalb sie vermehrt Luftnot entwickeln.

Gewichtskontrolle

Ein hohes Gewicht führt oft zu einer Ansammlung von Fett um den Hals und im Rachenbereich. Dies kann die Atemwege während des Schlafs verengen und das Schnarchen verstärken. Ein höherer Körperfettanteil kann auch zu einer Verengung der Atemwege führen, insbesondere während des Liegens. Dies kann den Luftstrom behindern und zu Schnarchen oder Schlafapnoe beitragen.

Hausmittel gegen Schnarchen

Bei den meisten Hausmitteln gegen Schnarchen geht es vor allem darum die Atemwege zu öffnen und die Schleimhäute zu befeuchten.

  • Ein Raumluftbefeuchter hilft dabei, dass Deine Schleimhäute befeuchtet werden. So werden diese weniger gereizt und Du kanns freier atmen.
  • Ein paar Tropfen verdünntes Thymianöl, welche auf Brust oder Hals aufgetragen werden können dabei helfen, die Atemwege zu befreien.
  • Gurgeln von Salzwasser hilft dabei, den Rachen zu reinigen und Schwellungen zu reduzieren.
  • Die Verwendung einer Nasendusche kann die Atemwege reinigen und dabei helfen, dass die Schleimhäute abschwellen
  • Nasensprays und Nasentropfen können Dir kurzfristig dabei helfen, frei durch die Nase zu atmen, sollten aber nicht regelmäßig verwendet werden, da die Gefahr einer Abhängigkeit besteht.
  • Tee mit Ingwer oder Pfefferminze: Das Trinken von Tee mit diesen Inhaltsstoffen kann helfen, Schleim zu lösen und die Atemwege zu öffnen.

Hilfsmittel gegen Schnarchen

Kommen wir nun zu den „herkömmlichen“ Hilfsmitteln und Gadgets, die Dir dabei helfen können, weniger zu Schnarchen.

  • Schnarchkissen: Speziell entworfene Kissen, die dazu dienen, deine Kopf- und Nackenposition während des Schlafs zu optimieren, um die Atemwege offenzuhalten und das Schnarchen zu verringern.
  • Nasenpflaster oder Nasenstrips: Diese Produkte werden auf die Nase geklebt und können dabei helfen, die Nasenwege zu erweitern, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen und so das Schnarchen zu mindern.
  • Schlafpositionstrainer: Sie sollen dabei helfen, deine Schlafposition zu überwachen und durch Vibrationen oder sanfte Stimulationen dazu anregen, deine Position zu ändern, um das Schnarchen zu verhindern.
  • Schnarch-Ring: Ein Ring, der auf bestimmten Akupressurpunkten am Finger getragen wird und dazu beitragen soll, die Atmung zu verbessern und das Schnarchen zu verringern.
  • Schlafwesten oder Rucksäcke: Diese speziellen Westen oder Rucksäcke sind so konzipiert, dass sie eine seitliche Schlafposition fördern, um die Atemwege offenzuhalten und das Schnarchen zu minimieren.

Der Geheimtipp gegen Schnarchen: Schräg schlafen

Wie bereits weiter oben angemerkt, kommt nun unser Geheimtipp gegen Schnarchen. Hierbei handelt es sich um das schräge Schlafen. 

Wohlgemerkt geht es hierbei nicht darum, Kopf- oder Fußteil seines Lattenrostes zu neigen. Es handelt sich um eine Schräge über die gesamte länge des Bettes. Empfohlen wird eine Schräge von 3,5-5,5 Grad. Das heißt, dass der Kopf etwa 8-17 cm höher liegt, als die Füße.

Prof. Amann-Jennson, SAMINA Firmengründer und Schlafpsychologe, spricht in einem Interview (etwa bei Minute 15:00) von einem Schlafapnoe-Patienten, dem mit dieser Technik seht gut geholfen werden konnte.

Doch nicht nur bei Schnarchen und Schlafapnoe soll das schräge schlafen helfen. Ebenfalls soll es allgemein positiv auf die Schlafqualität auswirken und sich zudem auf Beschwerden wie Migräne, Refluxbeschwerden und Herzinsuffizienz auswirken.